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Kotprobenuntersuchung bei Reptilien

Warum?

 

Erwirbt man Neuzugänge, kommt man um eine Quarantäne und eine Kotprobenuntersuchung nicht herum, auch wenn einem selbst ein negativer Parasitenbefund vom Züchter/Verkäufer vorgezeigt wird. Unsere Reptilien können von unzähligen Endoparasiten befallen werden, und um eine Krankheit wirklich ausschließen zu können ist die Einsendung einer bzw. mehrerer Kotproben unumgänglich. Auch ohne den Verdacht einer Krankheit und vor der Winterruhe sollten in regelmäßigen Abständen Untersuchungen erfolgen, da die Tiere eine mögliche Schwäche so gut wie möglich verbergen. Eine einzige Kotprobe (selbst bei negativem Ergebnis) reicht niemals aus, da viele Parasiten intermittierend (unregelmäßig) ausgeschieden werden!

 

Wie?

 

Zum Aufbewahren der Proben eignen sich spezielle Kotprobenröhrchen, diese können über den gängigen Versandhandel bezogen, oder direkt beim Tierarzt bzw. in einer Apotheke (Kostenpunkt ca. 30 ct.) abgeholt werden. Zur Not eignen sich auch Filmdöschen etc., die unbedingt gegen ein Auslaufen gesichert werden müssen. Um ein Austrocknen der Pobe zu vermeiden, kann ein kleiner Tropfen destilliertes Wasser hinzugefügt

werden.

 

 

Jeglicher eingesammelter Kot sollte so frisch wie möglich (da z.B. Flagellaten nur für wenige Tage im Kot nachweisbar sind!) und ohne Verunreinigung (d.h. Ohne Harn (Urin), Harnsäure, Sand oder sonstigen Bodengrund) sein. Wird bei akutem Verdacht auf Krankheit schnell eine Kotprobe gebraucht, kann das Tier vorsichtig in ein warmes Wasserbad gesetzt werden, das hilft ihnen abzukoten.

 

Sammelkotprobe: Leben im gleichen Terrarium mehrere Tiere kann es sinnvoll sein, Kot von allen Tieren gemeinsam in einem Röhrchen zu versenden, dann sollte die Gesamtkotmenge allerdings kleiner bleiben.

 

Beschriftung:

 

Jede Probe sollte leserlich mit dem Datum der Probenentnahme, der Art des Tieres und dem vollen Namen des Besitzers mit einem wasserfesten, nicht abwischbaren Stift beschriftet werden oder ein beschriftetes Stück Papier wird mit Tesa auf das Röhrchen geklebt.

 

Haltbarkeit:

 

Die Probe kann im Kühlschrank für wenige Tage gelagert werden, bei sehr resistenten Parasiten wie Cryptosporidien ggf. auch länger. Allerdings ist zu empfehlen die Probe so schnell wie möglich in ein Labor einzusenden, da kurzlebige Einzeller an der Luft absterben können und bei der Untersuchung dann nicht festgestellt werden.

 

Auf was sollte untersucht werden?

 

Routinemäßige Kotprobenuntersuchungen testen oftmals auf die gängigen Parasiten wie Würmer, Wurmeier und Einzeller (Kokzidien, Flagellaten (Geißeltierchen) und Ziliaten (Wimperntierchen)).

Bei der Haltung von Bartagamen, Leopardgeckos und Kornnattern ist ein Test auf Cryptosporidien ebenfalls ein Muss! Hier sollte unbedingt mittels einer PCR und anschließender Sequenzierung getestet werden. ELISA und IFAT sind zu ungenau, und liefern oft falsch negative Ergebnisse!

Allerdings werden bei einer PCR auch positive Ergebnisse geliefert wenn es sich um einen harmlosen Darmpassanten wie Cryptosporidium muris handelt. Mit der Sequenzierung wird die genaue Art des Parasiten bestimmt, da für Reptilien nur zwei Arten von Cryptosporidien krankheitserregend sind – C. serpentis und C. saurophilum.

 

Wo?

 

Theoretisch ist es möglich, mit der Probe zu jedem reptilienkundigen Tierarzt zu gehen, der diese dann kostenpflichtig selbst auf Endoparasiten untersucht oder an ein Labor zur Untersuchung schickt, und bei Erhalt der Befunde dann oft auch gleich einen Therapieplan gemeinsam mit dem Tierhalter erstellt. Die Probe kann auch selbst an ein Labor eingesendet werden, dafür muss die Probe absolut auslaufsicher in einen Luftpolsterumschlag verpackt werden, und der Begleitschein, der sich meist auf der Homepage des jeweiligen Institutes zum Download findet, ausgefüllt und beigegeben werden.

 

Wichtig: Auf schwer zu diagnostizierende Parasiten wie Cryptosporidien kann ein Tierarzt nicht selbst testen, diese müssen unbedingt in ein Labor eingeschickt werden!

 

Mögliche Institute/Labore zur Einsendung von Proben, bei denen auch auf Cryptos

getestet werden kann:

 

http://exomed.de/

http://www.reptilienlabor.de/

http://www.laboklin.de/

 

 

Weitere Infos zum Thema Endoparasiten bei Reptilien:

 

http://www.biron.de/ta/parasiten.html

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